Freiheitsdressur/Basics

Diese 3 Dinge sollte dein Pferd unbedingt beherrschen, bevor du mit der Freiheitsdressur anfängst

Anna Karina an Pferdeshow mit Paco.

Die Freiheitsdressur ist eine faszinierende Disziplin, die es ermöglicht, eine enge Bindung zu deinem Pferd aufzubauen. Bevor du jedoch mit der Freiheitsdressur beginnst, gibt es einige grundlegende Fertigkeiten, die dein Pferd beherrschen sollte, um erfolgreich in die freie Arbeit zu starten. Hier sind die 3 Dinge, die dein Pferd unbedingt können sollte:

1. Anhalten und Rückwärtsrichten

Bevor du überhaupt daran denken kannst, dein Pferd frei zu lassen, sollte es in der Lage sein, in deinem direkten Einwirkungsbereich auf feinste Hilfen anzuhalten und rückwärts zu gehen.
Um dies zu üben, beginne mit deinem Pferd an Longe und Halfter. Dein Pferd sollte in der Lage sein, auf ein Zeichen mit der Gerten oder auf ein gesprochenes Signal hin anzuhalten und sich rückwärts zu bewegen. Steigere die Anforderung allmählich, indem du versuchst dein Pferd anzuhalten und dabei selber ein paar Schritte weitergehst. So kannst du üben, dass dein Pferd die Hilfen mit Gerte und Stimme, von deiner Körpersprache (dem Gehen) trennen kann. Versuche mit der Zeit immer mehr von der Hilfe am Seil wegzukommen und verstärke wenn nötig nur noch mit der Gerte.

2. Stillstehen

Die Fähigkeit deines Pferdes, ruhig und entspannt stehen zu bleiben, ist entscheidend, wenn du dich der Freiheitsdressur näherst.
Du solltest in der Lage sein, um dein Pferd herumzugehen, ohne dass es unruhig wird oder davon läuft . Dies ist wichtig, da du dich in der Arena auch frei bewegen möchtest, ohne dass dein Pferd ständig hinter dir herläuft. Oder wenn du dich einem zweiten Pferd widmen möchtest. Zudem hilft es dir auch im Alltag wenn das Pferd gelernt hat an den verschiedensten Orten stillzustehen. Um dies zu üben, beginne mit kurzen Übungseinheiten.
Lobe dein Pferd, wenn es ruhig stehen bleibt. Steigere dann die Herausforderungen, indem du schneller um dein Pferd gehst, auch mal rennst und vielleicht sogar in die Hände klatschst oder Hüpfst. Dein Pferd sollte lernen, ruhig und gelassen zu warten, wenn es nicht angesprochen ist. Unabhängig von deinen Bewegungen und Geräuschen in seiner Umgebung. Nutze dabei auch die Gelegenheit dein Pferd auf das vorzubereiten, was ihm in seinen Leben begegnen wird. Zum Beispiel: Kindergeschrei, Musik, Applaus, spezielle Kleidungsstücke ect.
Wichtig: vergiss nicht das Signal „Stillstehen“ mit einem eindeutigen Zeichen wieder aufzulösen. Z.B. in dem du das Pferd zu dir rufst.

3. Abstreichen mit der Gerte

Die Fähigkeit, dein Pferd überall mit einer Gerte zu berühren, ist ein weiterer wichtiger Schritt, den du brauchst bevor du dich der Freiheitsdressur widmest.
Dein Pferd sollte keinerlei Abwehr- oder Fluchtreaktionen zeigen, wenn du es mit der Gerte am Kopf, den Innenseiten der Hinterbeine, dem Bauch oder anderen Körperteilen berührst. Beginne diese Übung, indem du sanft mit der Hand und einer kurzen Gerte verschiedene Körperbereiche deines Pferdes berührst. Lobe es, wenn es ruhig bleibt, indem du den Reiz wegnimmst und im eine Pause gibst.
Sollte das Pferd der Gerte ausweichen wollen oder sogar dagegen gehen, versuche möglichst ruhig die Gerte im Kontakt zu lassen und nimm sie dann weg, wenn das Pferd sich zu beruhigen beginnt. So gibst du ihm das Gefühl dass es die „Bedrohung“ kontrollieren kann.
Das wird dem Pferd Sicherheit geben. Wenn das mir einer normalen Gerte gut funktioniert, steigere die Herausforderung, indem du eine Longierpeitsche verwendest. Schon bald kannst die Peitsche um die Beine und den Hals deines Pferdes schwingen lassen, ohne dass es nervös wird (Wenn du noch wenig Übung hast im Umgang mit der Longierpeitsche, verwende lieber einen „Carrot Stick“ zu beginn und achte auf eine weiche Hand im Umgang mit verlängerten Gerten). Es ist wichtig zu beachten, dass diese Übungen Geduld und Zeit erfordern.
Jedes Pferd ist einzigartig und wird unterschiedlich auf diese Trainingseinheiten reagieren.
Sei immer sanft und einfühlsam, mach genug Pausen zwischen den Übungen, und schule deinen Blick für das richtige Timing.
Achte dabei unbedingt immer auch auf deine Sicherheit, halte den Führstick möglichst locker und durchhängend, aber kurz genug, sodass das Pferd dich nicht treten kann mit den Hinterbeinen.

Ich wünsche dir viel Freude im Training und viel Erfolg auf eurer gemeinsamen Reise!